Idee

Trotz der topografisch ausgezeichneten Voraussetzungen sind Befahrungen „im inoffiziell gewachsenen MTB-Netz“ ständige Begleiterscheinungen beim Mountainbiken rund um Linz. Einerseits weil für Auf- und Abfahrten aus den Linzer Hausbergen zahlreiche Varianten unterschiedlichster Anforderungsstufen gewählt werden können, andererseits weil das bestehende Angebot der Nachfrage aus der Bike-Community hinterherhinkt und oftmals als zu wenig attraktiv wahrgenommen wird: Stadtnahe MTB-Touren sind durch die hohe Anzahl an Radfahrer und der gemeinsamen Nutzung mit Erholungssuchenden (und oftmals auch Auto- bzw. Individualverkehr …) an den Hotspots überlastet, und die übermäßige Frequentierung der bisher überhaupt nicht ins offizielle System eingebundenen Singletrails und deren Anfahrten verschärfen die allgemeine Problemlage.

Die Idee hinter MTB Linz ist ein dringend benötigtes zeitgemäßes Mountainbikeangebot in die Realität umzusetzen – gemeinsam mit uns Mountainbiker, unter dem Aspekt der Naturverträglichkeit und im Konsens mit Grundbesitzer, Forstwirtschaft, Behörden und anderen Erholungssuchenden.


MTB Linz dient dabei als organisierte Schnittstelle zwischen Mountainbiker und Stakeholder. Wir können Wünsche und Belange der Mountainbiker zusammenfassen und vertreten, gleichzeitig aber auch Behörden und Eigentümer einen zentralen Ansprechpartner zur Kommunikation bieten um bei Sorgen oder Wegsperrungen eine breite Basis innerhalb der ansonsten stark unorganisierten Mountainbikeszene zu erreichen.

Durch unser Know-How und unsere Kontakte leisten wir dabei auch Aufklärungsarbeit sowohl bei Mountainbiker in Hinblick auf Umwelt, Forstwirtschaft und Eigentumsfragen, als auch bei Grundbesitzer und Gemeindepolitik im Bezug auf MTB-Informationen, Beschreibungen, Haftungsfragen, Beschilderung und Wegerhaltung.

Von Mountainbiker, für Mountainbiker

Wir wollen allen Mountainbikern, egal welcher Alters- und Könnerstufe, egal ob Auffifahrer, Owifahrer, oder „Genussfahrer“, die legale und sorgenfreie Ausübung dieses facettenreichen Sports ermöglichen. Kostenlos, ohne Voranmeldung und zu jederzeit*.

Mountainbiker sollen sich selbst um MTB-Wege kümmern und für diese verantwortlich sein – auch um die Symbolik und das Bewusstsein für das Befahren des legalen kanalisierten Netzes zu verstärken und somit Konflikte im inoffiziell gewachsenen Netz zu reduzieren. MTB Linz kümmert sich um die Pflege der MTB-Strecken und Trails, bezieht dabei auch Personen ein, die für die Anlage und Wartung der illegalen Wege verantwortlich waren (und kann diese Personen nun auch für die legalen Wartungsarbeiten versichern), und kommuniziert offen und transparent die Verhaltensregeln für Mountainbiker.

Um dieses Vorhaben abwickeln zu können, deckt der Vorstand der MTB Linz Initiative ein aus Nutzersicht breites Spektrum des Mountainbikens ab, womit von Cross-Country bis zu Dirt und Enduro sämtliche Arten des Mountainbikens erreicht und eingebunden werden. Dadurch können wir gemeinschaftlich Vorgehen, die Qualität und generell das Image des Mountainbikesports verbessern.

*jederzeit; unter Einhaltung fixierter sinnvoller Sperrzeiträume die aus Natursicht unabkömmlich sind.

Lenkung durch Attraktivität

Eine Analyse des ambi, basierend auf aktuellen Verkaufszahlen, Nutzungsfrequenzen, aktuellen Streckenangeboten und deren Erreichbarkeit weist für den Linzer Raum insgesamt 35.230 Mountainbikebesitzer aus. Pro Saisontag sind ca. 1.500 Mountainbikes im Einsatz, und dabei werden täglich 29.694 Kilometer zurücklegt (= ca. 20 Kilometer / Tour) – bei der vorsichtigst berechneten Variante.

Um die Zahl der Mountainbiker verkehrsplanerisch lenken zu können braucht es demnach ca. 300 Kilometer an einfachen MTB-Angeboten (MTB-Routen mit Forststraßen) und mindestens 30 Kilometer für anspruchsvolle MTB-Fahrer (technische Wege und Singletrails). Damit dieses Angebot auch als attraktiv wahrgenommen wird, ist es notwendig, dass bereits viel frequentierte und in der MTB-Szene bewährte Strecken legalisiert werden, anstatt lediglich Touren mit erhöhten Asphaltanteilen und Umwegen zur Kilometerzählung auszuschildern. Ein Augenmerk muss dabei auch auf Singletrails (schmale natürliche Pfade mit ca. 1m Breite) gelegt werden wo die derzeit größten Zukunftspotenziale liegen.

Das aktuellen MTB-Netz (Stand August 2021):
Vom Linzer Stadtzentrum bzw. vom Startpunkt Linz-Urfahr gibt es derzeit fünf ausgewiesene MTB-Strecken.

Granitland Süd Runde (A)

Track: Granitland

Linzer Runde (B,C)

Track: Granitland

GIS
(L1a)

Track: MTB Linz

GIS
(L1b)

Track: MTB Linz

Donau-Moldau-Trail

Track: Sterngartl


Warum diese fünf Strecken als weniger attraktiv wahrgenommen werden?

Die Touren insgesamt ergeben zwar Brutto ca. 200km; rechnet man hierbei aber doppelte Kilometerzählungen weg („Nettokilometer“), reduziert sich das beschilderte MTB-Netz jedoch erheblich – rechnet man öffentliche asphaltierte Straßen aus dieser Berechnnung bleiben weniger als 10% der ursprünglichen 200 Kilometer über. Obendrein gibt es südlich und westlich von Linz keinerlei beschilderte bzw. freigegebene MTB-Strecken, und es wird kein einziger Singletrail ausgewiesen.

In der von Linz aus leicht zu erreichenden Stadtgemeinde Steyregg werden am Pfenningberg 31 Kilometer freigegebene MTB-Strecken beworben inkl. des derzeit einzigen legalen Single-Trails der Region mit einer Länge von 600 Meter. Netto bleiben davon 11,6 Kilometer über (mit Asphalt) bzw. 7,1 Kilometer (ohne Asphalt).